Im Jahr 2020 kam ich als Flüchtling aus Kolumbien in die Schweiz. Ohne meine Familie, aber mit einem grossen Traum im Herzen und der Hoffnung auf ein neues Leben vor Augen, fand ich mich allein in einem fremden Land wieder, voller Herausforderungen. Ich musste nicht nur eine neue Sprache lernen und mich in dieser neuen Kultur zurechtfinden, sondern auch einen Weg suchen, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Beatriz Millàn mit Taschen, die für die Axpo in der Urner Manufaktur von KoKoTé gefertigt wurden
Schon ein Jahr später, im Dezember 2021, öffnete sich für mich bei KoKoTé eine Tür, die mein Leben grundlegend veränderte. Dort fand ich nicht nur eine Anstellung, sondern eine echte Chance. Durch die praxisorientierte Ausbildung zur Textilpraktikerin bekam ich die Möglichkeit, meine Fähigkeiten zu entfalten und in einer unterstützenden Gemeinschaft zu wachsen. Neben den technischen Kenntnissen lernte ich, wie bedeutsam Teamarbeit, Disziplin und Flexibilität sind – Eigenschaften, die mir helfen, mich beruflich zu beweisen und mich persönlich in der Schweiz zuhause zu fühlen.
Besonders das Kunsthandwerk erfüllt mich jeden Tag aufs Neue mit Freude und Stolz. Es ist nicht nur Arbeit, sondern eine Leidenschaft, die mich antreibt und mir immer wieder Kraft gibt. Inzwischen lerne ich sogar Englisch, um die internationale Kundschaft in unserem Laden in Zürich noch besser betreuen zu können. Und ich habe das Glück, mein Wissen in der Textil- und Materialkunde an unsere drei neuen Lernenden weiterzugeben – ein Aspekt meiner Arbeit, der mir wirklich ans Herz gewachsen ist.
KoKoTé gibt mir die Möglichkeit, mich beruflich weiterzuentwickeln und in einem Umfeld zu arbeiten, das mir Sicherheit und Stabilität schenkt. Mein Ziel, finanziell unabhängig zu sein und eine feste Anstellung zu haben, habe ich erreicht. Auch wenn die Sehnsucht nach meiner Familie in Kolumbien gross ist, spüre ich, dass ich auf einem guten Weg bin, mir hier ein neues, stabiles Leben aufzubauen. Die Tätigkeit für KoKoTé hat mir nicht nur eine berufliche Perspektive gegeben – sie hat mir eine Tür in eine hoffnungsvolle Zukunft geöffnet.
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